Halsbandsittiche in Deutschland: Wo Sie die Tiere in freier Wildbahn treffen können (2024)

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• Halsbandsittiche haben ein exotisches Aussehen mit ihrem schmalen, hellgrünen Körperbau, dem langen Schwanz und dem roten Schnabel. Das Gefieder der Männchen ist zudem mit einer schwarzen Kehle verziert, von der sich ein schwarz-rosarotes Band bis in den Nacken zieht – daher auch der Name Halsbandsittich.
• Optisch passen die Vögel gut in ihre ursprüngliche Heimat Asiens und Afrikas. Dort sind sie im grünen Dickicht gut getarnt.
• In deutschen oder europäischen Städten vermutet man als Laie die Papageien eher weniger. Immerhin fallen die Vögel mit ihrem bunten Gefieder sehr auf – ganz im Gegensatz zu vielen eher „farblosen“ einheimischen Vogelarten wie Spatz, Amsel oder Star.
• Aber: Tatsächlich gibt es seit Jahrzehnten freilebende Populationen in Europa und auch in Deutschland. Die Vögel sind aber nicht etwa in dichten Wäldern zu finden, sondern oft mitten in Städten beheimatet.

• Einige Vögel wurden von ihren Besitzern und Besitzerinnen ausgesetzt beziehungsweise sind geflüchtet und haben sich in Deutschland neu angesiedelt.
• Bereits 1967 wurde in Köln das erste freilebende Brutpaar entdeckt. Es wird vermutetet, dass die beiden Tiere aus dem Kölner Zoo stammen. Von Köln aus haben sich die kleinen Papageien in andere Städte und Regionen in der milden Rheinebene, darunter Mannheim, Bonn oder Wiesbaden, ausgebreitet. Nach Schätzungen leben in Deutschland zwischen 8.000 und 9.000 freilebende Halsbandsittiche.
• Interessanterweise sind die Sittiche vorwiegen in Städten und deren Randbereichen und nicht in dichten Wäldern beheimatet. Zu finden – beziehungsweise zu hören – sind die Tiere übrigens aufgrund ihres lauten und aufgeweckten Gemüts recht einfach. Als „Behausung“ nutzen die in Schwärmen lebenden Tiere gerne alte Baumbestände in Parkanlagen und Gärten.

• Das vergleichsweise warme Mikroklima in den Städten hilft den Sittichen dabei, auch den nasskalten Winter gut zu überstehen. Dort finden sie ausreichend Unterschlupf und Schutz sowie genügend Nahrung, um durch die kalte Jahreszeit zu kommen.
• Im Winter sind die Tiere vor allem in Parks, Friedhöfen und Gartenanlagen zu finden, wo sie in Bäumen und Hausfassaden Höhlen und Nester bauen. Zu der bevorzugten Nahrung der Vögel gehören Beeren, Blüten oder Obst.
• Somit dürften die Sittiche auch in Zukunft bei uns beheimatet bleiben und sich erfolgreich in deutschen Städten ansiedeln und verbreiten. Auch in Frankreich, Italien, Spanien, Österreich und Portugal sowie Griechenland wurden wilde Populationen gesichtet. Europaweit wird die Anzahl der Sittiche im Jahr 2022 laut einem Bericht vom „ZDF“ auf 100.000 geschätzt.
• Allein in London ist die Zahl der Halsbandsittiche auf um die 30.000 angestiegen und dürfen dort sogar geschossen werden. Der Grund: Die Breitbandsittiche könnten heimische Tierarten gefährden und ihnen den knappen Lebensraum streitig machen.
• Auch bei uns könnten die Sittiche mit steigender Population heimischen Arten wie Fledermäusen, Kleibern oder Spechten Nahrung, Brutplätze und Lebensraum wegnehmen. Dadurch können sie das Ökosystem stark beeinflussen – auch zum Negativen hin.
• Als Neozoon werden Tierarten wie die Halsbandsittiche bezeichnet, die sich durch den Menschen in neue Gebiete ansiedeln und sich erfolgreich in der Natur behaupten können. Ein weiteres Beispiel für Neozoon sind Waschbären.

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