Champions League: Cristiano Ronaldo führt Real Madrid zum Sieg bei Juventus (2024)

Ronaldos Fallrückzieher gegen JuveEin Tor für die Ewigkeit

Sogar die gegnerischen Fans verneigten sich: Cristiano Ronaldo hat Real Madrid mit einer überragenden Leistung zum Sieg bei Juventus geführt - und dabei einen Treffer für die Geschichtsbücher erzielt.

VonEike Hagen Hoppmann

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Champions League: Cristiano Ronaldo führt Real Madrid zum Sieg bei Juventus (1)

Es dauerte ein paar Sekunden, bis die 40.849 Zuschauer im Stadion von Juventus realisiert hatten, was da gerade passiert war. Dann erhob sich ein Großteil von ihnen von den Plätzen und applaudierte. Sie hatten ein besonderes Tor miterlebt.

63 Minuten waren im Dauerregen von Turin gespielt, als Real Madrids Cristiano Ronaldo nach einer Flanke von Daniel Carvajal waagerecht in der Luft lag und den Ball per Fallrückzieher ins Tor wuchtete. "Es war ein spektakuläres Tor", sagte Ronaldo in einem Video auf der Vereinshomepage. "Möglicherweise eines der besten meiner Karriere."

Es kommt selten vor, dass ein Spieler für ein Tor Standing Ovation von den Fans des Gegners bekommt. So sehr die Anhänger von Juventus der Gegentreffer geärgert haben muss: Sie fanden die Kraft, einen der besten Treffer der vergangenen Jahre zu würdigen. Die Fußballwelt schien sich in diesem Moment vor Ronaldo zu verneigen. "Die Geste des Publiku*ms zeugt von großer Klasse", sagte Reals Verteidiger Raphael Varane nach der Partie.

Die Teamkollegen konnten Traumtor und Sieg mit Ronaldo anschließend aber gar nicht richtig feiern, weil der Portugiese noch lange bei der Dopingkontrolle festsaß. Vor den Journalisten äußerte er sich nicht, es blieben allein die Bilder.

Die erneute Ronaldo-Show

Auch Madrids Trainer Zinédine Zidane konnte im ersten Moment nicht so wirklich glauben, was er da an der Seitenlinie gesehen hatte und fasste sich ungläubig an den Kopf. "Cristianos Tor ist eines der schönsten in der Geschichte des Spiels", sagte er später. Zidane hatte als Spieler im Champions-League-Finale 2002 gegen Leverkusen selbst ein inzwischen legendäres Tor geschossen. "Man kann es mit meinem Tor von Glasgow vergleichen", sagte Zidane und fügte hinzu: "Aber das von mir war schöner." Der Franzose musste lachen und kein Zuhörer wollte ihm das so wirklich glauben.

Reals 3:0-Sieg im Viertelfinale der Champions League war, wieder einmal, ein Abend, an dem allein Ronaldo im Mittelpunkt stand. Nach 167 Sekunden erzielte er mit dem ersten Torschuss seinen ersten Treffer. Da hatte das Publikum Ronaldo noch nicht ins Herz geschlossen: Beim Jubel vor der Juventus-Fankurve wurde er ausgepfiffen. Für Ronaldo war aber bereits das ein besonderer Treffer: Als erster Spieler der Champions-League-Geschichte hat der 33-Jährige in zehn aufeinanderfolgenden Partien mindestens ein Tor erzielt.

Champions League: Cristiano Ronaldo führt Real Madrid zum Sieg bei Juventus (2)

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Ronaldo-Gala bei Juventus: Schöner geht's nicht

Foto: ISABELLA BONOTTO/ AFP

Auch am dritten Treffer der Gäste durch Marcelo (72.) war Ronaldo als Vorlagengeber beteiligt. Juventus ist für ihn so etwas wie ein Lieblingsgegner: In den vergangenen sechs Duellen hat er insgesamt neunmal getroffen. Für Juve dagegen ist der Portugiese ein Albtraum: Bereits im Champions-League-Finale im vergangenen Jahr traf Ronaldo gegen Turin doppelt. Aller Voraussicht nach scheitert die Alte Dame nun erneut an den Königlichen.

Dabei war Juventus in dem temporeichen Spiel keine drei Tore schlechter. Die Gastgeber waren aber letztendlich chancenlos, weil Ronaldo ein Kunstwerk gelang - und Zidane das richtige Händchen beim Personal bewies. Vier Spieler standen ihm für die dritte Position für einen freien Platz in der Startaufstellung zur Verfügung: Isco, Gareth Bale, Lucas Vázquez und Marco Asensio. Zidane setzte auf Isco - und lag damit richtig. Der 25-Jährige bereitete nicht nur Ronaldos Tor vor, sondern brachte jeden seiner 54 Pässe an einen Mitspieler.

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Real auf dem Weg zum Champions-League-Triple?

Nach dem Spiel in Turin stellt sich die Frage: Wer soll Real in der Champions League schlagen? Die Königlichen haben den Status als Top-Favorit auf beeindruckende Weise untermauert, was angesichts der durchwachsenen Saison in der Liga (Platz drei, 13 Punkte Rückstand auf Barcelona) nicht unbedingt zu erwarten war. Die Wahrscheinlichkeit ist noch einmal gestiegen, dass Real am 26. Mai in Kiew zum dritten Mal in Folge den Titel holen wird.

Die einzige gute Nachricht für Fans der restlichen verbleibenden Mannschaften in der Champions League ist, dass auch Ronaldo an diesem Abend nicht jede Aktion gelang: In der Nachspielzeit setzte er den Ball freistehend aus vier Metern deutlich über das Tor. Aktuell kann sich Ronaldo nur selbst stoppen.

Juventus Turin - Real Madrid 0:3 (0:1)
0:1 Ronaldo (3.)
0:2 Ronaldo (64.)
0:3 Marcelo (72.)
Juventus: Buffon - De Sciglio, Barzagli, Chiellini, Asamoah (69. Mandzukic) - Khedira (75. Cuadrado), Bentancur - Costa (69. Matuidi), Alex Sandro - Higuaín, Dybala
Real: Navas - Carvajal, Ramos, Varane, Marcelo - Kroos, Casemiro - Modric (82. Kovacic), Isco (75. Asensio) - Benzema (59. Lucas Vázquez), Ronaldo
Schiedsrichter: Cakir (Türkei)
Zuschauer: 40.849
Gelb-Rote Karte: Dybala
Gelbe Karten: Bentancur - Ramos, Kovacic

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